Es klingt so schön, oder?
„Endlich Urlaub. Rauskommen. Zeit mit den Kindern. Sonne. Abschalten.“
Aber ganz ehrlich?
In mir mischt sich die Vorfreude mit einem eiskalten Kloß im Bauch.
Denn ich weiß, wie es laufen kann. Wie es gelaufen ist. Und was in mir gespeichert
ist.
Ich bin alleinerziehend. Ich hab zwei Kinder – eines davon mit ADHS.
Ich hab eine Familiendynamik, die kaputter ist, als man auf Insta je zeigen würde.
Und ich fahre in den Urlaub – mit all dem Gepäck, das nicht in Koffer passt.
Das bedeutet:
Ich liebe meine Kinder. Ich will ihnen Erinnerungen schenken.
Ich will Leichtigkeit, Lachen, Pommes am Strand.
Aber ich weiß auch, wie schnell ich in die Reizüberflutung rutsche. Wenn sie streiten.
Wenn ich vermitteln muss. Wenn jeder was anderes will.
Wenn alte Muster getriggert werden.
Wenn das kaputte Familiensystem mitfährt, obwohl es kein Ticket hat.
Und dann spüre ich wieder diese Enge.
Das alte Gefühl: Ich muss hier raus. Ich will hier nicht sein. Ich funktioniere nur noch.
Und gleichzeitig hasse ich mich dafür.
Weil man als Mama doch genießen sollte, oder?
Ich hab gelernt:
🌀 Vorbeugen ist besser als Zusammenbrechen.
Also plane ich Pausen ein. Ich mache bewusst langsamer.
Ich sag klar: „Ich brauche jetzt kurz für mich.“
Ich schaff mir Mini-Oasen: Musik, Atmen, Kaffee in der Stille, 5 Minuten weg vom
Trubel. Ich erinnere mich:
Ich bin nicht falsch, weil ich als Mama nicht durchgehend glücklich bin.
Ich bin ehrlich. Echt. Und ich wachse jeden verdammten Tag.
Wenn du in den Urlaub fährst und dir denkst:
„Ich freu mich, aber ich hab auch Schiss davor.“
Dann bist du nicht allein.
Du bist nicht undankbar.
Du bist nicht schwach.
Du bist ein Mensch mit Geschichte, Triggern und einem riesengroßen Herz.
Und du darfst auch im Urlaub du selbst bleiben.