Es gibt Zeiten im Leben, da denkst du, deine Welt zerbricht in tausend Teile.
Nichts steht mehr auf festem Boden. Du funktionierst nur noch – und gleichzeitig brennst du lichterloh.Die letzten Wochen waren genau das für mich: ein einziges, lautes, schmerzhaftes Chaos.
Und doch ist etwas passiert, womit ich niemals gerechnet hätte: Mein Kind und ich sind uns näher als je zuvor.
Es begann mit einer OP an meiner Schulter – sieben Monate nach dem eigentlichen Bruch, weil etwas übersehen wurde.
Dienstag Operation, Freitag der nächste Schlag: Mein Sohn (12) – ADHS – hat etwas getan, das mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat.Er hatte sich mit ein paar 18-jährigen Jungs angefreundet, die ihn komplett ausgenutzt haben.
Sie wollten etwas von ihm – und er hat es besorgt.
Ich will nicht zu viel verraten, um ihn zu schützen. Aber das Wichtigste:
Es ging um Alkohol. Um Druck. Um Manipulation.
Und ja – es fiel auch das Wort „Gras“.
Es waren Ferien. Mein Sohn wollte ins Freibad.
Tasche gepackt, alles bereit.
Durch einen blöden Zufall habe ich bemerkt, dass Dinge aus meinem Rucksack am Boden lagen.
Ich bin raus, frage ihn – er reagiert sofort mit Wut.
Ich schaue in seinen Rucksack.
Was finde ich?
Jack Daniels. Feuerzeug. Taschenaschenbecher.Das „Freibad“ war plötzlich kein Freibad mehr.Ich schaue ins Handy. Snapchat. Eine Nachricht ist noch offen.
Ein 18-Jähriger. Fordernd. Unter Druck setzend.
„Bring mit.“
Ich war entsetzt. Überfordert. Verzweifelt.Ich habe die Polizei gerufen. Anzeige erstattet.
Er war einsichtig. Hat gesprochen.
Doch für mich war es ein Faustschlag ins Gesicht.
Ich war so wütend. So verletzt. So hilflos.
Nachts.
Erst Sonntag, dann Montag. Ich hab’s nicht mal mitbekommen.
Er wurde von meiner Cousine entdeckt. Wieder Zufall. Wieder Schicksal.Ich wollte einfach nur noch weg.
Gedanklich raus. Aufgeben.
Jeden Tag eine neue Katastrophe.
Und dann – als die Wogen sich langsam glätteten – kam das nächste:
Meine Oma starb.7 Tage lag sie da. Mein Halt. Mein sicherer Ort.
Ich war viele Jahre für sie da.
Plötzlich war sie weg. Für immer.
Er hat mich in den Arm genommen.
„Ich liebe dich, Mama.“
Er war da.
Warm. Offen. Zärtlich.
Zum ersten Mal seit Jahren.
Wir waren uns so fremd – und plötzlich verbunden.Das war kein Zufall.
Das war Bindung.
Das war innere Arbeit.
Das war das Ergebnis von unzähligen Gesprächen, Grenzen, Tränen, Wiederaufstehen.
Ich hätte all das nicht gebraucht.
Aber es hat uns verändert.
Mich. Ihn. Uns.Jetzt sehe ich ihn.
Ich sehe das verletzliche Kind hinter der Wut.
Ich sehe das Bedürfnis nach Zugehörigkeit hinter dem Fehlverhalten.
Ich sehe, wie er kämpft – und wie stark er eigentlich ist.Und ich sehe mich:
Eine Mama, die dachte, sie kann nicht mehr – und trotzdem weitergegangen ist.
… dann will ich dir sagen:
Doch. Du schaffst das.
Nicht, weil du immer stark bist. Sondern weil du liebst. Weil du bleibst. Weil du wächst.Für dein Kind. Für dich. Für eure Familie.
Meine zwei Jungs und ich – wir sind ein Team.
Und das wirst du auch wieder sein.Bleib positiv. Gib nicht auf.
Dein Kind braucht dich – gerade jetzt.
Und wenn du gerade nicht mehr weiterweißt – dann melde dich.
Du musst da nicht allein durchgehen. Ich bin da, wenn du Unterstützung brauchst.🤍